Institut für Führungslernen

Freude am Lernen = Freude am Leben

04.Juni 2016

Gestern war im Kongresshaus Zürich der 4. Kongress von „Schulen der Zukunft“.

600 Menschen trafen sich, Eltern, Lehrpersonen, Schulleitende, Behörden, PH – Lehrende… aus der ganzen Deutschschweiz.

Viele bekannte Gesichter traf ich an – vor allem auch Schulleitende aus der Schulleitungsausbildung aus früheren Jahren und auch L3 – Absolventen:-).

Neben Marco Rima, der unterhaltsam über Schule nachdachte war wohl Prof. Dr. Gerald Hüther ein Magnet für viele. Als bekannter Neurobiologe und Initiator von „Schulen der Zukunft“ in Deutschland und zusammen mit Daniel Hunziker auch in der Schweiz versteht er es bestens, allgemein verständlich und berührend vorzutragen, was er auf Grund seiner Forschungen zu sagen hat.

Ganz bewusst schreibt er seit einigen Jahren populärwissenschaftliche Literatur, weil es ihm wichtig ist, dass möglichst viele Menschen verstehen können was er zu sagen hat.

Ein paar Kernaussagen möchte ich hier zusammenfassen:

  1. Damit ein Kind seine Potenziale entfalten kann ist es notwendig ihm als Individuum zu begegnen. Das geht nur über vertrauensvolle Beziehung in der das Kind als der Mensch wahr- und angenommen wird der es tatsächlich ist. Mit allen Eigenheiten, Begabungen und Möglichkeiten. Ein mit Erwartungen und Vorgaben überladenes Kind wird zum Objekt und dadurch blockiert in seiner Entwicklung und in seinem Lernen überhaupt. Das gilt genauso für Menschen jeden Alters.
  1. Die wichtigste Erwartung und Herausforderung an die Schule (und die Eltern) ist, dass das Kind seine Freude am Lernen nicht verliert. Denn Leben ist Lernen – und geht die Freude am Lernen verloren so geht die Freude am Leben verloren.
  1. Die Schule kann sich nur dann wirklich verändern, wenn sich die Gesellschaft verändert. Die Schule hat im Kern die Aufgabe die Menschen heranzubilden die eine Gesellschaft braucht. Konsumenten zum Beispiel…                                                                         Könnte das eine Erklärung dafür sein, dass Schule sich nur extrem schwer bewegen kann?

Vor allem dieser dritte Punkt hat Gerald Hüther wohl veranlasst, die „Akademie für Potenzialentfaltung“ zu gründen. Dadurch sind alle angesprochen, die für sich selber im Kontakt mit andern den eigenen Objektivierungstendenzen auf die Spur kommen wollen.

Da schliesst sich für mich der Kreis zu L3. Denn in den Gruppendynamischen Trainings geschieht – zumindest habe ich das immer so erlebt – genau das. Je mehr ich mich selber zeige, desto besser erkenne ich mich durch die Feedbacks der andern und desto mehr zeigen sich auch die andern Gruppenmitglieder. Eine Gemeinschaft von sehr unterschiedlichen Menschen kann so entstehen, die zu grossen kreativen Leistungen fähig ist.

In Rollen festgehaltene Menschen, die vor allem Erwartungen erfüllen müssen, brennen aus. So könnten die bereits bei Schulkindern sehr häufigen Erschöpfungserkrankungen erklärt werden.

Für mich war dieser Kongress ein Gewinn!

Ruth Peyer

Kommentar verfassen

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

Folgende HTML Tags und Attribute sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>