Institut für Führungslernen

Spätherbst

Vor nicht so langer Zeit lief die Arbeit mit einer Gruppe nicht ganz so gut wie erhofft. Darum schaute ich mir das nach dem Training besonders genau an und versuchte ehrliche Antworten zu finden auf Fragen wie: Was war los? Was ist gelungen, was nicht? Wie war deine Einstellung? Hast du dich etwas getraut, hast du gekniffen? Warst du konzentriert, offen, klar? Wie stand es mit Spontaneität, Überblick, Präsenz?

Die Übung «vor dem Spiegel» förderte keine echten offensichtlichen Fehler zu Tage. Also bat ich meine Trainingspartnerin um eine gemeinsame Analyse. Rückmeldung: Deine Arbeit war voll OK.

OK. Das immerhin.

In besagter Gruppe war aber so vieles so anders gewesen als in so vielen anderen Gruppen! Da waren Leute gewesen, die die Nerven komplett weggeschmissen hatten. Gleichzeitig hatten andere gefunden „this is it!“, das sei eine tolle Lernsituation, genau die, die sie in ihrem Arbeitsalltag perfekt unterstützt!

Ich wandte mich darum für eine zusätzliche Klärung an den Auftraggeber. Rückmeldung: Man habe schon dies und das gehört. Und ein paar herausfordernde Momente habe es offensichtlich gegeben. Aber es sei alles im grünen Bereich, das gehöre ja zum vereinbarten Konzept des Trainings. Einer der Kritikpunkte sei allerdings: ich würde mit «veralteten Modellen» arbeiten und es gebe doch bedeutend „neuere und aktuellere»…

Meine erste Reaktion?

«Wie kann man nur! …Wie kann man Qualität nach deren vermeintlichen Verfallsdatum beurteilen!»

Die Empörung dauerte jedoch nur kurz. Schon auf dem Heimweg fragte ich mich (und frage mich seither immer noch): Was ist die Botschaft dieser Rückmeldung?

Die Antwort? Werde ich vielleicht das nächste Mal finden.

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