Institut für Führungslernen

Work in progress

Meine letzten Beiträge haben Unmut ausgelöst. So unbeabsichtigt das auch war, so deutlich waren einzelne Rückmeldungen per Mail und in persönlicher Mitteilung.

In der lesenswerten schelmischen Novelle «Des Lebens Überfluss» von Ludwig Tieck aus dem Jahr 1839 gibt es eine Stelle, welche das geäusserte Unbehagen schön beschreibt:

«Sucht und Kraft zu vernichten ist aber geradezu der Gegensatz alles Talentes und wird endlich zur Unfähigkeit, irgendeine Erscheinung in ihrer Fülle zu verstehen. Immer «Nein» sprechen ist gar nicht sprechen»

Es besteht eine gewisse Sorge, dass meine Texte ein Vehikel der Selbstüberhöhung auf Kosten der anderen Anbieter, von Organisationen, Methoden, Weltanschauungen sein könnten. Oder allenfalls sogar Ausdruck eines grundlegenden Pessimismus. Dabei sei doch nicht alles schlecht in der Welt und «andere Trainer leisten doch auch gute Arbeit und nicht nur du».

Autsch.

Obwohl sich diese Vermutungen von dem entfernen, was ich als Selbstbild bezüglich meiner Werte, Haltungen und Interessen habe: Die geäusserten Gedanken haben mich erreicht und nachdenklich werden lassen.

Zwischenstand heute, an diesem 4. Mai: Ich möchte mich bedanken für die Offenheit, die ich als Zeichen der Verbundenheit lese, auch wenn mein Ego auch gerne etwas Schmeichelhafteres hören würde (man denke sich hier einen Smiley).

Zwischenstand zum zweiten: Meine Texte sind immer ein Versuch einer ironischen Beobachtung der Branche, der Untiefen des beruflichen Alltags, der Welt da draussen und meiner Selbst. Allein, es scheint unklar, dass es nicht um wehleidige Abgrenzung geht und der Autor sich stets miteinschliesst.

Work in progress.

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